Tag 38 Von Krabi nach Koh Lanta 30.10.2013

Nach intensiver Ursachenforschung im Internet, mussten wir uns bedauerlicherweise damit abfinden, dass die Kamera einen gröberen Defekt hatte. Deshalb machte sich Christof auf die Suche nach einem brauchbaren Ersatz. Er fand auch ziemlich schnell ein seriös wirkendes Fotogeschäft und kam – während die Kleine ein Vormittagsschläfchen machte – mit einer neuen Digitalkamera zurück. Die Qualität der Bilder kommt zwar nicht an unsere Spiegelreflexkamera ran, aber die Kamera macht gute Bilder, um unsere Erlebnisse festhalten zu können.

Es konnte also weitergereist werden…

Die Tickets für den Minivan nach Koh Lanta waren gekauft und so konnten wir uns für die zweistündige Fahrt noch ein wenig stärken.

Pünktlich um eins kam der Minivan. Es waren zwar noch nicht alle Plätze belegt, aber wir merkten, dass der Fahrer nicht besonders erfreut über unsere großen Rucksäcke und den Kinderwagen war. Wir sollten zu zweit auf einer schmalen Bank in der letzten Reihe Platz nehmen, doch Christof sagte ihm, dass hier kein zweiter Platz hätte und dass nur er hier sitzen werde. „more persons coming…“ war die Antwort und als tatsächlich noch eine Person einstieg, und mein Mann auch nicht wollte, dass eine kleine Asiatin neben ihm auf der schmalen Bank sich niederließ, war der Fahrer endgültig entnervt. „more persons coming…“ Christof antwortete ihm: „no, your bus is too small for so many persons.“ Ziemlich aggressiv nahm der Fahrer unseren Buggy und warf ihn in einer anderen Sitzreihe auf den Boden. Dies schien auch den Adrenalinspiegel meines Helden leicht steigen zu lassen. Auch diesmal wurde ich Zeuge, dass Österreichisch weltweit verstanden wird 😉 Der Fahrer fuhr erstmal los…

Es verwunderte uns auch schon bei unserer Vietnamreise, dass sich beim Busfahren Asiaten alles gefallen lassen. Zwei Personen auf einem Platz, Kisten auf den Schoß, zusammengepfercht auf der Rückbank sind alles keine Seltenheit und werden kommentarlos hingenommen. Dies alles wäre dann akzeptabel, wenn wir auch den Einheimischenpreis bezahlen würden…

Kurz vor der Autofähre nach Koh Lanta (nach ca. einer Stunde Fahrzeit) stiegen dann noch zwei Thais ein (wahrscheinlich Freunde vom Fahrer). Dieser ordnete die Koffer und Rucksäcke in der letzten Reihe um, sodass nun wirklich zwei Personen dort sitzen konnten. Ich setzte mich neben meinen wilden Österreicher 😉

Koh Lanta besteht aus zwei Inseln, die man nur über eine Autofähre vom Festland aus erreichen konnte. Die erste – touristisch unerschlossene – hieß Koh Lanta Noi und wir fuhren nur kurz durch bis zur nächsten Autofähre. Die brachte uns auf die Hauptinsel Koh Lanta Yai.

Aus den vorhergesagten zwei Stunden Autofahrt wurden langsam drei und es fing an zu regnen. Dies bedeutete eine schlechte Verhandlungsbasis für die Taxifahrt.

Der Fahrer ließ uns im Hauptort aussteigen, war uns beim Gepäck behilflich und auch sehr freundlich. Anscheinend schien er uns den Wortwechsel am Anfang der Fahrt nicht übel zu nehmen. Da wir nicht wussten, wo wir schlafen sollten, ließen wir uns von einigen Taxifahrern anquatschen. Da niemand wirklich verhandlungsbereit war zogen wir unsere Ponchos an und gingen einfach mal weiter. Normalerweise bin ja ich der „böse Cop“ beim Verhandeln, aber heute schien Christof schon sehr genervt von Fahrern jeglicher Art…

Sein Argument war, dass wir die einzigen Personen hier waren, es war schon später Nachmittag und kein Wappler (ich kenn den Ausdruck auch nicht) war bereit zu verhandeln. Mein Liebster ist sicherlich nicht geizig, aber ich glaube den Touristenaufpreis möchte er einfach nicht dauernd bezahlen…

Ich konnte irgendwann einen –  mir sympathischen –  Tuk-Tuk-Fahrer von 300 Baht auf 200 runterhandeln. Vollgepackt fuhren wir los und mussten dauernd über Lilo lachen, die immer den Regenschutz beiseite zog um besser rausschauen zu können.

Die Ordnung wurde wieder hergestellt – ich war wieder der „böse Cop“ bei der Quartiersbeschaffung. Der erste Bungalowanlage war zwar sehr sauber aber mir gefiel die Aussicht nicht. Wir fuhren weiter. Die zweite Anlage war etwas teurer, der Bungalow super, aber direkt daneben ging ein Abwasserrohr ins Meer. Da ich dies, für den verlangten Preis nicht akzeptieren wollte, fuhren wir wieder weiter. Die dritte Anlage war dann super und auch der passende Bungalow war dabei… 😉

Wir gaben dem Tuk-Tuk-Fahrer die verhandelten 200 Baht plus 100 Baht Trinkgeld (wie gesagt, es geht nicht um die 2 Euro 50…)

Unser Bungalow machte einen sauberen Eindruck, das Highlight war jedoch das Badezimmer! Eine Regenfalldusche 🙂

Nachdem Liselotte sich ein wenig eingerichtet hatte, machten wir einen Spaziergang um Wasser für die Nacht zu besorgen. Dabei wurde uns in Erinnerung gerufen, welche Katastrophe sich vor knapp zehn Jahren hier ereignet hatte…

Aller Unwahrscheinlichkeit zum Trotz machten wir uns für den Fall der Fälle ein paar Gedanken, genossen aber trotzdem den schönen Sonnenuntergang.

Zum Abendessen gab es unsere Lieblingssuppe, die hier etwas anders zubereitet wurde als in Bangkok.

Zuerst waren wir die einzigen Gäste, dann kam das übliche deutsche Paar (dicker Glatzkopf mit kleiner Asiatin) und ein paar Minuten später eine Familie mit Baby. Es war ein Pärchen aus Vancouver in Canada mit ihrem neunmonatigen Sohn Jamie. (wie verantwortungslos mit einem 9-Monate altem Baby nach Thailand zu fliegen) Wir unterhielten uns ein wenig und tauschten unsere Erfahrungen aus, wie schön und bereichernd eine Fernreise mit einem Baby sei. Schön, dass es auch normale Menschen auf der Welt gibt (der letzte Aussage stammt von Christof)

Lilo schien noch mehr an Katzen als an Jungs interessiert, spielte aber ganz lieb mit dem kleinen Jamie.

Zum Nachtisch gab es noch einen leckeren Thai-Pfannkuchen mit Schokolade. Diese Pfannkuchen sind etwas dünner als Palatschinken und sehr knusprig. Unser kleines Schleckermaul  wollte auch unbedingt ein Stückchen, deshalb musste Liselotte teilen…

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