Tag 9 Bac Lieu – Friseurbesuch 01.10.2014

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Wieder früh auf den Beinen entdeckten wir am Busbahnhof eine Frau, die Backwaren verkaufte. Zur Freude meines Mannes ähnelten diese den „Kärntner Nudeln“ von der Oma.

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Sie schmeckten sehr süß und Lotte verzehrte sie genüßlich. Unsere Fahrt war heute nicht allzu lange, es waren nur knapp 50 Kilometer zu bewältigen. Wir erreichten daher unser heutiges Ziel – Bac Lieu – sehr früh und freuten uns noch fast den ganzen Tag vor uns zu haben.

Der Busbahnhof liegt etwa einen Kilometer vom Stadtzentrum entfernt, so machten wir uns zu Fuß auf Hotelsuche. Wir wollten eines in der Nähe nehmen, um am nächsten Tag nicht so weit zum Bus laufen zu müssen.

Es verstrich schon einige Zeit, als wir uns fragten überhaupt schon einmal das Wort „Hotel“ hier gesehen zu haben. Die Sonne brannte runter und wir schwitzten ordentlich. Nach einiger Zeit sah mein Mann die rettenden fünf Buchstaben. Jetzt mussten nur noch die Zimmer so halbwegs in Ordnung sein. Ich übernehme immer die Zimmerbesichtigungen und heute war ich wieder voll zufrieden. Wir stellten fest, dass in Vietnam teilweise ein besserer Zimmerstandard zu niedrigeren Preisen als in Thailand angeboten wird.

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Nachdem wir im Hotel eingecheckt hatten, kündigte sich das tägliche Gewitter an. Wir nutzten den Regenschauer um ein kleines Nickerchen zu machen. Nachdem die Sonner wieder rauskam begannen wir unseren Stadtrundgang.

An der Uferpromenade fanden wir einige schöne Kolonialbauten. Der Lonely Planet schrieb, dass dies die einzige Sehenswürdigkeit der Stadt sei.

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Es war trotzdem recht nett dort, weil wir dort wieder wie VIPs umlagert wurden ;-). Vielleicht finden wir diesen nicht-touristischen Orte deshalb so sympathisch. Ständig werden wir mit einem „Hello“ gegrüßt, Liselotte wird angelacht und teilweise bleiben die Leute auf ihren Mopeds stehen um mal ein blondes Kind streicheln zu dürfen.

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Wir kauften uns gebackene Bananen – ein Gericht, das wir erst seit dem letzten Ort kennen – als es wieder zu regnen begann. Das machte aber gar nichts, da wir ohnehin etwas essen wollten.

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Es gab unserer vietnamesisches Leibgericht „Pho bo“, die herrlich schmeckte.

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Nachdem wir unsere Tour fortsetzten erinnerte ein netter Friseurladen meinen Mann daran, dass er schon längst einen Haarschnitt nötig hatte. In diesen Schuppen wollte er aber trotzdem nicht rein 😉

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Da Bac Lieu eine recht moderne Stadt ist, stießen wir auch bald auf einen mehr vertrauenserweckenden Friseursalon. Obwohl die ersten Schnitte der Dame eher erschreckend aussahen, war das Endprodukt wirklich sehr gut. Christof war auch zufrieden, meinte aber, dass die Friseurin ihm die Sträne grau gefärbt hätte. Außerdem hätte sie die Effilierschere zu großzügig verwendet und daher wären seine Haare lichter…

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Zur Beruhigung kaufte ich ihm etwas Obst 😉

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Bac Lieu ist eine recht moderne Stadt und es tat uns fast leid, dass wir uns das Mekongdelta weit weniger entwickelt vorgestellt hatten. Wir fragten uns, ob dies das wirkliche Bild von Vietnam wäre. Man assoziert ja Vietnam gerne mit irgendwelchen Kriegsbildern. Diese Verlinkung konnten wir endgültig ad acta legen.

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Kindersitze fürs Moped 😉

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Durch Zufall fanden wir den Paradeplatz der Stadt. Dort bekam unsere Kleine ihren nötigen Auslauf. (die Mülltonnen haben es ihr am Meisten angetan)

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Es wurde langsam dunkel und der Platz füllte sich mit Leuten. Die nutzten die große Fläche auch für ihre Aktivitäten wie Federballspielen, Joggen oder auch einfach um ihre Kinder rumlaufen lassen zu können.

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Lilo war in ihrem Element und lief rum was das Zeug hielt 🙂

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Da Bewegung hungrig und müde macht, gingen wir zurück ins Hotel und genehmigten uns noch ein vietnamesisches Baguette. Mein Mann wollte noch ein zwei Bier kaufen und kam mit zwei Eiskaffee zurück. Das kann passieren, wenn keiner Englisch spricht (und mein Mann zu faul war, die drei Sätze Vietnamesisch zu lernen ;-))

Wie möchten heute zum Abschluß einmal über das Wort „Ursprünglichkeit“ sinnieren 😉 Möchte ein Backpacker nach Vietnam reisen und sucht „Ursprünglichkeit“ dann wird er diese wie vor 10 oder 20 Jahren einfach nicht mehr finden. Vietnam hat einen unglaublichen wirtschaftlichen Sprung in den letzten Jahren gemacht und das zeichnet sich im Straßenbild auch wieder. Was ein Backpacker allerdings haben kann, ist „Authentizität“. Diese wird er finden, wenn er abseits der üblichen Touristenpfade reist. Genau das erleben wir jetzt und wir sind wirklich dankbar dafür.

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