Tag 20 Siem Reap – Croco Chanel 12.10.2014

Nachdem wir gut gefrühstückt und allen Elefanten am Pool „tschüss“ gesagt hatten, konnte unser Tag beginnen. Geplant war eine Fahrt zum Tonle Sap See. Unser netter Tuk-Tuk-Fahrer stand schon bereit und es konnte losgehen.
Schon eine Weile unterwegs fiel uns auf, dass wir unsere grüne Wickeltasche mit allem Notwendigen vergessen hatten. Kein Problem – der Fahrer kannte einen „Laden“, der auch Babyzeug führte. Wir hielten vor einer Scheune, wo alles Mögliche drin stand. Tatsächlich ein netter junger Mann brachte uns eine Packung Windeln. Tag gerettet 😉
Am See angekommen gab es die Möglichkeit mit einem Boot (es standen Unzählige dafür bereit) zu einer Stadt auf Stelzen zu fahren. Christof wollte sofort „ja“ dazu sagen, ich jedoch fand den Preis einfach unangemessen. Eine Bootsfahrt kann nicht doppelt so teuer sein, wie unsere Hotelübernachtung. Verhandeln brachte auch nichts…
Unser Fahrer (wir sollten morgen mal nach seinem Namen fragen) hatte eine andere Idee. Er will uns morgen zu einer anderen Stelle bringen, die billiger wäre und wo wir ein „floating village“ betrachten könnten. Wir waren froh drüber, da diese schwimmenden Dörfer ohnehin unser Wunschziel am Tonle Sap gewesen waren und die teurere Tour „nur“ zu einem Dorf auf Stelzen fährt.
Auf der Fahrt zum See fielen uns die Hinweisschilder „Crocodile Farm“ auf. Anscheinend trifft man hier solche Lederfabriken häufiger an. Christof hatte irgendwo gelesen, dass der Tonle Sap See auf einem guten Wege ist, zum ökologischen Desaster zu werden. Ein Grund dafür sind eben unter anderem auch die Krokodilfarmen, die relativ viel Fisch verbrauchen.
Neben dem Fisch dürften auch diese Süßen auf dem Speiseplan stehen…
Lilo war ganz fasziniert vom „Kokodil“, hatte aber auch leichten Respekt.
Christof fand am schönsten, dass wir uns frei bewegen durften. Niemand kam mit irgendwelchen Sicherheitsvorschriften oder Enthaftungserklärungen.
Die Anlage machte einen sicheren Eindruck, trotzdem stiegen wir nicht auf allen Stegen herum 😉
Es war igendwie seltsam wenn ein Begriff wie „Krokodilfarm für Lederherstellung“ plötzlich zu einem Bild wird. Ich glaube eine Krokodillederhandtasche finde ich seit heute noch weniger toll. Jahrelang in einem Betonbecken rumzuliegen um dann als Gürtel oder Schuh zu enden ist echt kein schönes Leben. (So was ähnliches dachten wir uns auch bei der Pangasius-Farm im Mekong)
Wir hatten schon echt Entzugserscheinungen, deshalb brachte uns der Fahrer zu einem Tempel. Auf dem Gelände stand auch ein kleines Kloster mit einer Schule. Einer der Schüler führte uns durch die Klasse und in die Bücherei.
Der Philosoph – den ich geheiratet habe – ist der Meinung, dass Bildung die einzige wahre Geldanlage wäre. Wir spendeten deshalb eine Kleinigkeit und freuten uns was Gutes getan zu haben.
Zum Mittagessen ging es ins Lieblingsrestaurant von Christof – „restaurant with red plastic chairs“. Man darf sich vom Ambiente nicht täuschen lassen, denn das Essen ist immer hervorragend – egal wo.
Außerdem gab es dort eine Biersorte, die mein Mann noch nicht kannte und von der er auch noch kein T-Shirt hatte…
Den nahegelegenen Tempel besichtigten wir nach dem Essen.
Beim Besuchen all dieser historischen Stätten, bekamen wir Lust Geschichte oder Archäologie zu studieren 😉
Mein Lieblingsösterreicher meint nämlich, er wäre ein guter Indianer Jones…
Bei allen Tempeln gibt es viele Souvenierverkäufer. Auch deren Kinder (wir vermuten es sind deren Kinder) laufen dort rum oder helfen beim Verkaufen mit. Sehr interessant waren heute Verkäufer (alles Kinder), die Schals verkauften. Christof wollte nur wissen, wie teuer einer wäre und hatte sofort sieben Kinder um sich, die ihm einen Schal verkaufen wollten. Christofs Sprache konnten sie nicht einordnen, aber als ich kam, prießen sie ihre Ware auf Deutsch an. „Drei für fünf“… An Schals wird es uns auf dieser Reise nicht mehr mangeln…
Wir nutzten Liselottes Nickerchen für die Besichtigung eines weiteren Tempels.
Als sie aufwachte fuhren wir ins Hotel zurück und verbrachten einen ruhigen Nachmittag am Pool.
Das in einer Fliegerfamilie übliche Flugtraining durfte natürlich nicht fehlen 😉