Tag 22 Siem Reap – Wenn alles schläft in Angkor 14.10.2014
Bereits um vier Uhr in der Früh klingelte heute der Wecker. Ein Highlight wollten wir uns an unserem letzten Tag in Siem Reap auf keinen Fall entgehen lassen – den Sonnenaufgang in Angkor Wat genießen. Wir machten uns und die Kleine fertig und wurden eine Stunde später abgeholt.
Es war noch relativ ruhig auf den Straßen und wir hofften, somit mehr oder weniger die einzigen in Angkor zu sein.
Diesen Morgen erlebten wir sehr ruhig und stimmungsvoll in Angkor Wat…
… die Realität sah aber so aus 😉
Anscheinend waren wir nicht die Einzigen, die diese Idee hatten. Es war aber trotzdem wirklich schön. Christof sagte heute morgen gefühlt hundert Mal: „Ein Stativ wäre super“. Ich verbot ihm diesen Satz, mit der Androhung, dass das Christkind sonst kein Teleobjektiv bringt 😉
Nachdem es hell geworden war, gabs noch ein – von Lotte geliebtes – Dreierbussi und ein Frühstück mit Blick auf Angkor Wat.
Unser Tag hatte also früh begonnen. Dies traf sich gut, da wir einen relativ weiten Weg im Tuk-Tuk fahren mussten. Es ging zu einem Hindutempel, der circa 40 Kilometer entfernt lag. Auf der Fahrt holte Liselotte ein klein wenig Schlaf nach.
Es überraschte uns sehr, welch große und gutbesuchte Anlage wir vorfanden. Der Beanteay Srei ist ein Hindutempel, der vorallem durch seine künstlerischen Details hervorsticht. Wir fanden ihn fast als einen der schönsten, die wir in den letzten Tagen besucht hatten.
Mit Liselotte ist man ein wahrer Kindermagnet. Es freute uns sehr, dass unsere Kleine stets auf die anderen Kinder zuging und sich sofort mit ihnen verstand. Ihre drei Wörter, die sie auf Englisch kann, kommen auch immer gut an 😉 (hello, sanku, beibei)
Nachdem wir nun den endgültig letzten Tempel unserer Kambodschareise besichtigt hatten, war es Zeit für ein wenig Natur und Wandern. Dafür fuhren wir nochmals eine knappe Stunde. Ziel war der Kbal Spean, ein Bächlein mit Felsschnitzereien im Flussbett. Die Schnitzereien waren schön, der zwei Kilometer lange Spaziergang dorthin war ein Highlight.
Durch den dschungelähnlichen Wald ging es rauf und runter bis wir einen kleinen Wasserfall erreichten. Dort bewunderten wir die künstlerischen Werke.
Da wir so früh aufgestanden waren, fühlte es sich an, als wäre später Nachmittag. Tatsächlich war gerade Zeit fürs Mittagessen, was wir nach der kleinen Wanderung auch taten.
Wieder auf dem Weg zurück nach Siem Reap wollte ich von meinem Mann wissen, was er mit „Anaxa“ meinte. Auf die Lösung wäre ich nie gekommen. Er meinte damit die kleinen Traktoren, die man sehr häufig in Kambodscha sah. Sie hatten eine Achse, also ein Anaxa. Ich bekam auch noch detaillierte Informationen, wer in seiner entferntesten Verwandtschaft einmal so einen hatte (als könnte ich mit den Namen was anfangen ;-))
Wir hielten kurz nochmal an, um uns mit noch einem dunklen Thema der kambodschanischen Geschichte zu befassen. Landminen. Diese schien von der Roten Khmer sehr fleißig verlegt worden zu sein. Leider hatte man es anscheinend mit der Buchführung nicht so genau genommen und daher verletzen und töten diese Waffen heute noch. Der Führer durchs Museum erzählte uns von einem Fall, der erst zwei Monate her war.
Heute hatten wir wirklich ein großes Programm hinter uns gebracht und freuten uns auf den Pool.
Es war unser letzter Tag in Kambodscha, denn morgen geht unser Flug nach Yangon (unser einziger gebuchter Fixtermin).
Wir hielten kurz ein Resume über Phnon Penh und Siem Reap. In Vietnam erzählten uns zwei Backpacker, dass Kambodscha, vor allem beim Essen, deutlich teurer wäre. Dies konnten wir in Siem Reap bestätigen. Kostete Fried Rice in Phnom Penh einen Dollar, so zahlte man in Siem Reap sechs dafür. (wir wissen es ist trotzdem nicht viel, man muss aber die Relationen betrachten) In den Restaurants waren sie dafür meist sehr verhandlungsbereit. Ganz im Gegensatz zu den Fortbewegungsmitteln, wie Boote oder Tuk-Tuk. Zum Glück fanden wir am zweiten Tag einen netten Tuk-Tuk-Fahrer, der mit uns keinen Touristennepp betrieb, es kostete aber trotzdem mehr, weil Christof immer so viel Trinkgeld gab (er sagte, er erinnere ihn an meinen Frauenarzt 😉 Nichtsdestotrotz und auch mit Massentourismus gefiel uns dieser spezielle Ort auch sehr und wird uns in guter Erinnerung bleiben, den die Hotels, die eigentlich viel mehr wert waren, kosteten fast nix…