Tag 10 – Streifzug durch die Kaffeehäuser – 05.10.2015
Ziemlich fertig vom Ausflug am Vortag, schliefen wir heute ein klein wenig länger…
Vor allem die zwei jüngsten Mitglieder unserer Reisegruppe brauchten den Schlaf. Den letzten Tag unseres Kurzurlaubes wollten wir auch etwas ruhiger angehen. Deshalb hieß es erstmal gemütlich frühstücken und einen Plan für den Tag zurechtlegen. Mein Mann hätte gern noch das Korean War Memorial gesehen, dieses hat aber montags geschlossen. Es mußte Ersatz her. Ich spielte Liselotte am Handy das Lied „Gangnam Style“ vor und mein Mann bewegte sich gewohnt unrhytmisch dazu. Da dachten wir uns, dass es schade wäre, wenn wir nie den Stadteil Gangnam besucht hätten…
Also liefen wir zu unserer U-Bahn-Station, wo wir nun schlussendlich einen Aufzug gefunden hatten. Den zu benutzen bedeutete zwar, dass wir einen Umweg laufen mußten, wir hatten aber keine Lust mehr aufs Kinderwagentragen… Bei dieser Liftfahrt fiel uns die Angabe des Maximalgewichts und dazugehöriger Personenzahl auf. In Deutschland wären dies wohl eher 11 Personen oder 1700 kg. 😉
In Gangnam angekommen fiel uns auf, dass alles sehr vornehm und voller Banker war. Das ganze Viertel ist voll von teuren Geschäften und Hotels. Dies ist auch die Situation, die im Lied „Gangnam-Style“ beschrieben wird.
Das Treiben wollten wir ein wenig beobachten, daher wünschte ich mir auf der Stelle einen Cafè Latte vom Coffee Bean. Wir brauchten nicht lang zu suchen…
Nach einer kleinen Pause statteten wir einem bedeutenden Tempel des Zen-Buddhismus einen Besuch ab. Eine freundliche Dame – die wahrscheinlich irgendwie zur Tempelleitung gehörte – war von unseren Kindern begeistert. Sie sagte irgendwas auf Koreanisch und hob den Daumen dazu. Interessanterweise tat sich dies auch, als sie über meinen Mann redete…
Sehr beeindruckend war die Inneneinrichtung des Tempels. Voller Laternen und Figuren. Da sich gerade mehrere Leute zum Gebet setzten, vermuteten wir, dass gleich ein Gottesdienst beginnen würde. Und tatsächlich dauerte es nicht lange, bis die monotonen Gebete und Lieder aus den Lautsprechern erklangen.
Wir wollten dabei nicht stören und besichtigen die Anlage weiter.
Sehr schön fanden wir das Zusammenleben von Traditionellem und Modernem.
Nach dieser Besichtigung brauchten wir wieder eine kleine Pause – wir wollten doch ruhig machen. 😉
Beim durch die Straßen Schlendern entdeckten wir ein schön aussehendes Cafè. Also nix wie rein.
Liselotte hatte bis dahin noch nicht geschlafen und war auch dementsprechend aufgedreht…
Vor allem mit Zuschauern läuft sie zur Hochform auf 😉
Aber auch dieses Spektakel endete irgendwann und wir konnten weiter. Uns fiel etwas ins Auge was es bei uns (noch) nicht gibt…
Lieferservice bei McDonalds…
Während der U-Bahn-Fahrt schlief Lilo endlich ein. Diese Gelegenheit konnten wir uns einfach nicht entgehen lassen. Obwohl der letzte Kaffeehausbesuch noch nicht lange her war, setzten wir uns wieder in ein solches rein und genossen die herrliche Ruhe. Und ein wenig mit unserem Gretchen konnte auch geschmust werden…
Mit reichlich Koffein im Blut und mit erwachtem großen Kind gingen wir ins Hotel zurück. Dort bereiteten wir uns auf unser Abschiedfoto von Korea vor 🙂
Zum Abendessen besuchten wir den Laden, in dem uns während unseres Aufenthaltes das beste BBQ serviert wurde. Es überraschte uns wieder nicht, dass es einer der einfachsten Läden war.
Außerdem waren die Besitzer dort total nett und da heute nix los war, kümmerten sie sich um unsere Kleine. Wir konnten also in aller Ruhe das Essen genießen.
Nach diesem Korea-Besuch erhärtet sich unser Verdacht, dass man in Asien generell viel viel freundlicher zu Kindern ist und deren Anwesenheit auch niemals als störend betrachtet wird. Genau aus diesem Grund beschlossen wir heute während der Bahn-Fahrt, dass auch unsere zukünftigen Reisen auf diesen Kontinent führen werden…
Zehn schöne Tage gehen zu Ende und am beeindruckendsten fand ich das Essen gehen. Die Art der Zubereitung und die Beilagen (vor allem das Kimchi) war echt mal was Neues. Letzte Woche wurden wir von einem Hawaiianer angesprochen, der uns fragte wie wir das Essen hier finden. In seinen Augen war das Essen nicht so wie er es von Hawaii kannte und er war froh, dass es KFC gab. Wir konnten diese Meinung überhaupt nicht teilen und fanden es lustig, dass jemand der relativ asiatisch aussah, sowas sagen würde…
Auch die Unmengen an Coffeeshops fanden wir sehr beeindruckend. In einem Umkreis von 100 m tippen wir auf 10 Läden. Es gibt nicht nur die etablierten Ketten, sondern auch sehr schöne kleine Cafés. Dafür, dass man Asien eher mit Teetrinkern assoziiert, gab es echt reichlich Gelgenheit um dem Kaffeegenuß zu fröhnen. Sehr zu unserer Freude 🙂
Eine Reise nach Korea können wir uneingeschränkt weiterempfehlen und wir freuen uns total, dass wir wieder von Asien positiv überrascht worden sind.